Gehörlosendorf Turbenthal
Neubauten und Gesamtrenovationen
- Projektwettbewerb 2001, 1. Preis, ARGE mit Scherrer Valentin Architekten, Zürich
- Auftraggeber: Stiftung Schloss Turbenthal
- Ausführung: 2006 bis September 2009
- Baukosten: Fr. 20'000'000.-
Die Stiftung Schloss Turbenthal ist 1905 für hörbehinderte, meist aber mehrfach behinderte Menschen gegründet worden. Die Institution wandelte sich im Laufe der Zeit von einer Schule zum Gehörlosendorf mit Werkstätten. Das Hauptgebäude Schloss Turbenthal stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist denkmalgeschützt. Die neueren Bauten sollten das Schloss nicht konkurrenzieren und sich harmonisch in das Gesamtbild einfügen.
Das Schloss und die Werkstätten waren nicht von der Planung betroffen. Das Neubauprojekt steht in einem Ensemble von Gebäuden des 19. Jahrhundert und Bauten aus den Jahren 1930 und 1970. Die Projektidee verfolgte das Ziel der heterogenen Anlage ein neues Zentrum zu verleihen. Durch den Abbruch einzelner Gebäude wurde Raum für einen neuen Solitär geschaffen. Platzähnliche Aussenräume, die an die alten Vorgärten erinnern, wurden vor den Gebäuden angeordnet und unterstreichen den Dorfcharakter. Im Gegensatz dazu entstand im neuen Hauptgebäude ein geschützter und intimer Aussenraum.
Die Fassade des zentralen Neubaus wurde mit Holzbrettern verkleidet, um sich von den umgebenden Gebäuden abzuheben. Das Material symbolisiert Leichtigkeit und vermittelt Geborgenheit und Wärme. Die zu sanierenden Gebäude sind verputzt und wurden farblich unterschiedlich behandelt und, wo nötig, zusätzlich wärmegedämmt. Ein feiner mineralischer Verputz, verschiedenfarbig gestrichen, bringt neue Akzente in die Anlage.
Kiesbeläge und Pflanzbeete mit Platten rund um Baumgruppen, die räumlich den Vorgarten bilden, kennzeichnen das Wegsystem. Die Gärten wurden mit Gräsern und Kräutern bepflanzt. Schmale Wege sind das spielerische Element und bilden einen Kontrast zu den rechteckigen Kiesplätzen.